Die Güde Story
Heute steht die Solinger Messerschmiede vor allem für handgeschmiedete Messer in höchster Qualität. Im Vergleich zur Massenproduktion anderer auch Solinger Hersteller setzt Güde seit über 110 Jahren auf Handwerkskunst und stellt die Messer in kleiner Stückzahl von Hand her. Seit vier Generationen bestätigen Kunden weltweit durch ihre Nachfrage diese kompromisslose Qualitätsorientierung echter Solinger Messer, die den Namen Güde tragen.
Dr. Karl Peter Born, geschäftsführender Gesellschafter der Solinger Manufaktur: „Verpflichtet fühlen wir uns der jahrhundertealten Kunst der Messerherstellung, die den Ruf der Stadt Solingen begründet hat.“
Die Unternehmensgeschichte von Güde in Schlaglichtern
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1910 – die Gründung durch Karl Güde
Im Jahr 1910 erfolgte die Gründung der Manufaktur durch den Schleifermeister Karl Güde in einer Zeit, in der in Solingen über 9.000 größtenteils kleine Handwerksbetriebe Schneidwaren herstellten und den weltweiten Ruf der Solinger Messer begründeten. Von Anfang an wurden aus einem Stück Stahl im Gesenk geschmiedete Messer von Hand geschliffen, mit Griffen versehen und von Hand abgezogen. So gehörten Güde Messer von jeher zu den qualitativ hochwertigsten Solinger Produkten.
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1923 – Sohn Franz übernimmt die Manufaktur
Franz Güde, der Sohn des Gründers Karl, übernimmt nach drei Jahren intensiver „Einarbeitung“ die Manufaktur im Jahr 1923 und führt sie mit den Qualitätsmaßstäben seines Vaters weiter.
Die Palmen werden ebenso im Jahr 1923 von Franz Güde zum Markenzeichen der Manufaktur eingeführt. Ob dies als Erinnerung an eine Reise in südliche Länder oder als Reminiszenz an den seinerzeit boomenden Südamerikanischen Markt geschah, ist nicht mehr zu klären. Klar ist aber, dass die drei Palmen sofort zum weltweit bekannten Symbol für Messerqualität Made in Solingen wurden. Bis heute wird bei allen Güde Messern mit Holzgriff die mittlere Niete als Schmuckniete mit diesem Markenzeichen ausgestattet.
Franz teilte sich die Arbeit und die Verantwortung mit seiner Frau Milly Güde. Während Franz sich auf die technischen Aspekte und auf die Produktentwicklung konzentrierte, übernahm Milly die Verwaltung und den Vertrieb. Sehr erfolgreich platzierte Milly die Produkte im Groß- und Einzelhandel. Durch diesen Erfolg, ergänzt um Innovationen wie den Wellenschliff, entwickelte sich das Familienunternehmen in dieser Zeit gut.
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1931 – Franz Güde meldet das erste Patent an
Seit der Übernahme des elterlichen Betriebes im Jahr 1923 beschäftigt sich Franz Güde intensiv mit der Entwicklung neuer Schliffe und Schleifverfahren, die er auch erfolgreich zum Patent anmelden kann. Die hintersetzte Zahnung für den Einsatz bei Brotschneide- und Aufschnittmaschinen, welche heute die gebräuchlichste Zahnung bei diesen Geräten darstellt, ist ein Beispiel dafür.
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1933 – der Umzug in die Katternberger Straße
Unter der Leitung von Franz Güde zieht der Betrieb im Jahr 1933 in eine ehemalige Gesenkschmiede um. Die Katternberger Straße 175 ist bis heute Sitz der Manufaktur.
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1941 – Franz Güde erfindet den Wellenschliff mit spitzen Zähnen
Franz Güde ist der Erfinder des „Güde Wellenschliffs“ für das Brotmesser. Ein Wellenschliff mit spitzen Zähnen erhöht die Schneidfähigkeit und Schnitthaltigkeit deutlich. Dadurch ist dieser Wellenschliff praktisch wartungsfrei und dauerhaft scharf. Die Güde Brotsäge tritt ihren Siegeszug über herkömmliche Brotmesser an.
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1954 – der nächste Generationenwechsel
Franz Dietrich Güde, der Sohn von Franz, übernimmt als gelernter Kaufmann die Manufaktur und führt sie ebenfalls nach den höchsten traditionellen Qualitätsmaßstäben weiter. Die „Welt“ der Solinger Messerherstellung hat sich allerdings stark verändert. Automatisierung und Kostenreduktion dominieren den Wettbewerb. Franz Dietrich Güde widersetzt sich diesem Trend erfolgreich, setzt aber nicht alles auf eine Karte. Neben den traditionell geschmiedeten Messern werden auch gestanzte Varianten produziert, um ein modernes Standbein im Markt zu haben. Nur wenige der besten Manufakturen können mit qualitativ hochwertigen, handwerklich gefertigten Messern die Zeit der steigenden Automation und der rationalisierten Arbeitsprozesse überstehen. Güde ist einer davon und setzt weiter auf kompromisslose Qualität und traditionelle Werte.
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1983 – Der Enkel übernimmt und bereinigt das Sortiment
Dr. Karl Peter Born, Enkel von Franz Güde und Urenkel von Gründer Karl Güde, tritt in die Geschäftsführung ein, um die Nachfolge von Franz Dietrich vorzubereiten. Von den in Zeiten der Automatisierung teilweise eingeführten gestanzten Stahlklingen verabschiedete sich Güde unter der Leitung von Karl-Peter Born zu Gunsten eines fast vollständig im Gesenk geschmiedeten Sortiments. Dies entspricht einer Rückbesinnung und Fokussierung auf die ursprünglichen Erfolgsfaktoren der Manufaktur.
Seither sind kleine Stückzahlen, höchste Qualität und klassische Formgebung wieder der ausschließliche Markenkern. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Güde Produkte wurden seither für ihre zeitlose Formsprache und die unübertroffene Fertigungsqualität und Nachhaltigkeit mit zahlreichen Designpreisen wie z.B. dem „Design Plus Preis“ und dem „Red Dot Design Award“ ausgezeichnet. Güde Messer sind auf der ganzen Welt bei Profis und Liebhabern geschätzt und gelten als unangefochtener Maßstab für Qualität und Authentizität. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Preise und Auszeichnungen für Güde Messer.
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1989 – Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde
Im Jahr 1998 stellte Güde zwei Exemplare des größten Messers der Welt her. Mit einer Gesamtlänge von 312 cm schaffte es den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde und bis heute in die Ausstellung des Deutschen Klingenmuseums sowie in die Ausstellung des LVR-Industriemuseums.
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1998 – ein ausgezeichneter Wetzstahl
Der Wetzstahl „D´Artagnan“ erhält den „Design Plus Preis“.
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1999 – große Ehre für das Damast Kochmesser
Das Damast Kochmesser erhält mit dem „Red Dot Design Award“ den wohl renommiertesten Deutschen Designpreis.
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2001 – Anerkennung für das bekannteste Brotmesser der Welt
Das große Brotmesser „Franz Güde“ erhält den „Design Plus Preis“.
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2002 – Chinesisches Messer Made in Solingen wird ausgezeichnet
Das Chai Dao wird ebenfalls mit dem „Red Dot Design Award“ ausgezeichnet.
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2007 – The Shark Kräutermesser mit höchstem Designpreis
Das Kräutermesser „Shark“ erhält den „Red Dot Design Award“.
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2008 – Langlebigkeit und Nachhaltigkeit werden ausgezeichnet
Die Alpha-Serie wird mit dem begehrten Busse Longlife Design Award ausgezeichnet.
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2010 – Das Jubiläum wird gefeiert: 100 Jahre Güde Solingen
Das Familienunternehmen feiert seinen 100 Geburtstag. Zu diesem Anlass entsteht eine ganz besondere Jubiläumsserie: die Delta Serie.
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2015 bis 2017 – Eine echte Innovation auf dem Messermarkt sorgt für Aufsehen
Mit „The Knife“ gelingt eine Revolution bei der Konstruktion von Kochmessern. Kochmesser völlig neu gedacht. Von 2015 bis 2017 räumt The Knife vier anerkannte Preise ab. Mehr unter The Knife.
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2018 bis 2020 – auf Revolution folgt Evolution
Im Jahr 2018 gelang Güde die Evolution der Küchenmesser. Wenige Klingenformen decken alle Anwendungen in der Küche ab. Dass dies nicht nur Werbesprech von Herstellern oder Verkäufern ist, erkennt man an den Preisen für die Synchros Messer. Drei Preise in einem einzigen Jahr sind auch für Güde außergewöhnlich. 2020 wird Synchros Testsieger im ETM Vergleichstest.
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2020 – das Brotmesser Franz Güde wird ins europäische Brotmuseum aufgenommen
Neben den Brotmaschinen, die schon vor vielen Jahrzehnten mit Rundmessern von Güde ausgestattet wurden, ist nun auch das große Franz Güde Brotmesser als Exponat im Europäischen Brotmuseum in Ebergötzen nahe der geografischen Mitte Deutschlands zu sehen.
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2021 – 111 Jahre Güde Solingen
Zwei Weltkriege, vier Generationen, viele wirtschaftliche Transformationen und 111 Jahre hat die Solinger Manufaktur inzwischen gemeistert. Das wird 2021 in der bescheidenen Art der Solinger Messer-Manufaktur gefeiert.
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Jubiläums-Edition von The Knife mit Jade-Griff entsteht in Neuseeland
Echte Jade hat der Neuseeländische Koch und Güde-Fan Adam White der 18.000 km entfernten Solinger Manufaktur als Griffmaterial vorgeschlagen und für The Knife vorbereitet. Die Fundstücke aus dem Pelorus River in den Marlborough Sounds wurden so zum 111 Jubiläum zum Griffmaterial für 111 The Knife.
- Fortsetzung folgt…