Messer reinigen
Nicht jedes Messer kann man in der Spülmaschine reinigen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es mit einem Griff aus Holz ausgestattet ist. Aber auch das Material der Klinge ist entscheidend. Ein spülmaschinengeeigneter Griff und eine rostfreie Klinge sowie ggf. rostfreie Nieten, mit denen die Griffe befestigt wurden, sind die Voraussetzung dafür, dass ein Messer in der Spülmaschine gereinigt werden kann.
Warum soll man Messer nicht in der Spülmaschine reinigen?
Stahl steht in Fassaden und Skulpturen jahrzehntelang im Freien und Eichenholzpfähle werden sogar im Wasser versenkt und dienen als Fundament von Gebäuden oder als Schiffsanleger. Warum soll man also ein Messer mit hochwertigem Griffholz nicht auch in die Spülmaschine legen?
Holzgriffe reinigen
Es gibt sehr resistente Hölzer, aus denen auch bei Güde die Messergriffe hergestellt werden. Das Eichenholz der Jahrzehnte alten Eichenholzfässer und das besonders harte Wüsteneisenholz sind nur zwei Beispiele dafür. Das Holz überlebt jahrzehntelang im Wasser. Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe dafür, dass man Messergriffe aus solchen resistenten Hölzern nicht in die Spülmaschine legt.
Zum einen ist das Holz für Messergriffe fugenlos exakt zwischen den Kröpfen aus Klingenstahl eingepasst. Da auch Holz der obersten Güteklassen hygroskopisch wirkt, ist es bei jahrelangem Wechsel von feucht zu trocken möglich, dass die Maßhaltigkeit nachlässt und kleine Fugen zwischen Kropf, Erl und Griffholz entstehen. Bei normalem Einsatz kann ein Messer mit den hochwertigen Griffhölzern sowohl in feuchten Küchen und nassen Händen als auch mit nassen Lebensmitteln wie Wassermelonen oder Apfelsinen stundenlang arbeiten. Der Hinweis lautet aber, das Messer nicht unnötig im Wasser liegen zu lassen. Alle Holzgriffe der Güde Messer können auch mit kaltem oder heißem Wasser und einem pH-neutralen oder leicht alkalischen Spülmittel abgewaschen werden. Der Pflegehinweis dazu lautet, trocknen Sie das Messer nach dem Reinigen am besten mit einem Halbleinentuch ab. Das Wasser ist dann im Handtuch und kann nicht mehr in das Holz einziehen.
Der zweite Grund, warum auch diese resistenten Griffhölzer nicht in die Spülmaschine sollen, ist der, dass die Spülmaschine ein extremes Klima erzeugt. In der Spülmaschine ist es während des gesamten Spülprogramms dauerhaft warm bzw. heiß und gleichzeitig nass. Während der Trocknungsphase herrscht in der Spülmaschine zudem ein tropisch feuchtes Klima. Das Griffholz bleibt nach der Trocknungsphase noch solange in der Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit, bis die Spülmaschine geöffnet wird. Dazu kommt, dass Spülmaschinentabs die Maximaldosis an Reinigungsmittel, Lösungsmittel und ggf. Klarspüler enthalten. Das ist auch nicht anders möglich, weil der Hersteller von Spülmaschinentabs immer von maximal verschmutztem Geschirr und Besteck ausgehen muss, auf denen die Lebensmittelreste unter Umständen sogar noch eingetrocknet sind. Immer wenn man einen Spülmaschinentab verwendet, setzt man diese Maximaldosis an chemischen Reinigern ein. Deshalb ist Vorspülen auch als doppelte Umweltbelastung und Wasserverschwendung einzustufen. Zu alledem kommt noch die Dauer eines Spülganges. Normale Haushaltsmaschinen benötigen in den schnellsten Spülprogrammen vom Einschalten bis zur fertigen Trocknung mehr als eine Stunde. Ein ECO Spülgang kann auch drei Stunden dauern. Wenn dann die Spülmaschine erst ein paar Stunden später geöffnet wird, hat das Griffholz einen halben Tag in einem extremen und giftigen Klima hinter sich. Dass nach vielen Jahren Schäden dann auch an Eichenholz entstehen, sollte eigentlich niemanden mehr wundern. Um ein hochwertiges Messer nach der Anwendung zu reinigen, ist das unnötig. Es reicht, wenn Sie es nach der Anwendung abspülen und je nach Kontamination auch einen Tropfen Messer-Reiniger verwenden. Haben Sie Geflügel, Fisch oder andere Lebensmittel mit hoher Keimdichte verarbeitet, können Sie auch heißes Wasser und eine Spülbürste verwenden. Das dauert ein paar Sekunden und das Messer ist sauber.
Klingenstahl reinigen
Nicht rostfreier Stahl wird für besonders scharfe, harte und schnitthaltige Messerklingen verwendet. Beispiele sind Carbonstahl-Messer und Damast-Messer. Nicht rostfreie Klingen dürfen nie in die Spülmaschine. Zum Schutz vor Korrosion empfiehlt es sich zudem, nicht rostfreie Klingen mit etwas säurefreiem und lebensmittelechtem Öl zu pflegen. Das Öl sollte mindesten pH-neutral sein. Auch ein alkalisches Öl wie Ballistol ist gut geeignet. Wir empfehlen Güde Messerpflege-Öl, welches alle Kriterien zur Messerpflege erfüllt.
Rostfreie Klingen können theoretisch in der Spülmaschine gereinigt werden. Wenn man sich aber das im Abschnitt Griffholz beschriebene stundenlange chemische und heiß-feuchte Klima in der Spülmaschine vor Augen führt, wird schnell klar, dass es keinen Sinn macht, ein hochwertiges Messer in der Spülmaschine zu reinigen. Eine häufige Ausnahme ist aber die Gastronomie. Hier müssen die Personalkosten als Teil der Kalkulation berücksichtigt werden. Allerdings schafft eine Gastronomie-Spülmaschine einen Spülgang in wenigen Minuten, wird heißer und braucht weniger Chemie zur Reinigung frisch verschmutzten Geschirrs und Besteck. Aus diesem Grund bieten wir für die rostfreien Klingen der Serie Alpha auch Hostaform Griffe an, die auch jahrelang aus jeder Spülmaschine schadlos wieder herauskommen. Das gleiche gilt für die Messer der Serie Kappa, die aus Klingenstahl-Vollmaterial hergestellt werden und für weitere spülmaschinenfeste Messer.
Aus einem weiteren Grund sollte man hochwertige Messer mit rostfreien Klingen nach Möglichkeit nicht in der Spülmaschine reinigen. In der Spülmaschine können auch rostfreie Klingen mit Flugrost von rostenden Gegenständen in der Spülmaschine belastet werden. Wie das genau zusammenhängt, können Sie unter rostfreier Stahl nachlesen.
Wie reinigt man Messer richtig?
Aus den beschriebenen Problemen bei der Reinigung in Spülmaschinen ergibt sich aus ökologischer Sicht für den Hausgebrauch die Empfehlung, Messer nach Gebrauch von Hand zu reinigen.
Je nach verarbeiteten Lebensmitteln können Sie die Reinigungsintensität zum Beispiel so anpassen:
- Nach dem Schneiden unproblematischer Lebensmittel, die keine Anhaftungen oder schimmelnden Rückstände hinterlassen, reicht einfaches Abspülen oder Abwischen. Ein gutes Beispiel ist das Schneiden von Brot. Hin und wieder sollte ein Tropfen Messer-Reiniger zur Grundreinigung eingesetzt werden.
- Nach dem Schneiden fetter Lebensmittel wie Salami oder Käse gibt es Fettrückstände an der Klinge. Diese lassen sich mit warmem Wasser und einem Tropfen Messer-Reiniger in wenigen Sekunden entfernen.
- Nach dem Schneiden säurehaltiger Lebensmittel wie zum Beispiel Zitrusfrüchte empfehlen wir, das Messer zumindest kurz abzuspülen. Der leicht alkalische Messer-Reiniger neutralisiert die schädliche Säure sofort. Rost entsteht übrigens auf zweierlei Weise: erstens durch den Angriff von Sauerstoff in Kombination mit Wasser und zweitens durch Säure.
- Nach dem Schneiden keimbelasteter Lebensmittel wie Geflügel, Fisch usw. verwenden Sie heißes Wasser, eine Spülbürste und ein Tropfen Reiniger. Beachten Sie auch, dass Ihre Hände mit den Keimen belastet sind und reinigen Sie gleichzeitig Ihre Hände.
Wenn Messer mit Holzgriffen bei der Reinigung oder der Benutzung lange richtig nass waren, lassen Sie den Holzgriffen noch etwas Zeit, die Feuchtigkeit wieder abzugeben, bevor Sie es in eine Hülle stecken oder es anderweitig verstauen. Hier finden Sie übrigens clevere Möglichkeiten zur Messer-Aufbewahrung. Wenn Sie der Klinge und dem Griff dann hin und wieder noch etwas Messer-Pflegeöl gönnen, sorgen Sie mit geringem Aufwand für ein dauerhaft hochwertiges Küchenwerkzeug. Denn Güde Messer werden häufig vererbt. Die handgeschmiedeten Klingen und das hochwertige Griffmaterial sind nicht nur für Langlebigkeit, sondern im wahrsten Sinne des Wortes für Dauerhaftigkeit konzipiert. Kein Wunder, dass Güde neben vielen anderen Preisen, Auszeichnungen und Testsiegen auch den „Busse Longlife Design Award“ für Langlebigkeit und Nachhaltigkeit erhalten hat.